Der Arm des Kraken | Christoph Peters
Der Tote im Park und die japanische Connection
Ein Toter in einem Park zwischen Plattenbauten. Erich-Mühsam-Park. Berlin. Die Zeugen sind Hundehalter und Rentner. Das Tattoo des Opfers erregt Aufmerksamkeit.
Ein Krake, der Perlen sammelt.
Soso, was denn für welche?
Schmuck aus Tresoren oder andere Perlen aus dem Tiefsee?
Beginner´s Goodbye von Anne Tyler aus Baltimore
erwähnt einen tödlichen Unfall bei Bauarbeiten. Das wir in der Nachbarschaft ein solches wahres Ereignis hatten, ist wohl noch der abertausendstel Zufall. Welcome to Coincidence Authority.
Unerkannt von den ermittelnden Behörden reist aus Tokio ein Mann ein, der den jungen Toten
gekannt hat. Er gehört der Yakuza an.
Ist das ein alter Fall?
Schwarz-weiß
Das Originalbuchcover spielt mit Reflexionen und Spiegelungen. Und mit Erinnerungen aus erfolgreichen Kinotagen.
Übersetzungsvorschlag
Eine Fiktion, die überall gelesen werden kann.
Christoph Peters
1966 in Kalkar geboren, katholisches Internatsgymnasium, Studium der Malerei in Karlsruhe, Fluggastkontrolleur am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen; wohnhaft in Berlin; Preisträger u.a. des Aspekte Literaturpreises, des Rheingau-Literaturpreises und des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg.
Traumreiseziel
Lese die ganzen Tatorte.
Organisierte Kriminalität
Die Geschäfte, die beide betrieben haben, der eine in Japan, der andere in Berlin, gehörten zur Kategorie organisierte Kriminalität, die unter der Regel handelt, legal zu erscheinen. Der ältere Mann kommt um den Fall aufzuklären und Selbstjustiz zu üben. Mobiltelefone und SIM-Karten werden nach Taten und Kommunikationen unbrauchbar gemacht, um Spuren zu verwischen.
Vietnam Marokko Deutschland: Die Gastronomie Verbindungen
Was er macht ist, die Köpfe vietnamesischer Konkurrenten zu beseitigen, die den Gastronomie- und Zigarettenkopienmarkt
im Osten der Stadt beherrschen und vor allem mit marokkanischen Gastronomiebetreibenden zu kooperieren.
Die mit dem Fall angetraute Polizeibeamtin Annegret Bartsch ist oft überfordert und mangels Ressourcen stets ein Schritt hinter
ihrem Widersacher im Verborgenen.
Übersetzt in eine Unternehmensübernahme verkörpert der Täter den Vermittler, der sich von Emotionen privat und beruflich fernhält.
Politisch korrekt oder politisch nicht korrekt
Seine Balance im erfüllten Sexleben glänzt vor einer sexmüden Kommissarin, der lange
Arbeitszeiten und häusliche Konflikte deutlich zusetzen und effektivitätsmindernd wirken. Seine unterdrückte gewaltbereite Erotik ist politisch nicht korrekt, doch auch Krankenhäuser mit Escort-Service sind Teil des Finanzmodells ohne Rücksicht auf Vorurteile gegen das Krankenhauspersonal, das alles ist Teil der Fiktion.
Die vorsinnflutliche Planung und Durchführung von Aktionen der Polizei weist auf frühere Zeiten hin,
weil es kaum vorstellbar ist, dass der Polizei heutzutage die Ressourcen fehlen sollten. Legal saubere Transaktionen von mafiaähnlichen Strukturen und Korruption beim Zoll werden in einem Themenpapier des EU-Parlaments thematisiert – es wird im Buch nicht erwähnt, um welches Papier es sich handelt – und Korruption wird von der ermittelnden Behörde sekundär behandelt, die in Nöten ist, die Meinungsverschiedenheiten zwischen den kooperierenden Abteilungen zu glätten.
Die grenzüberschreitende Produktpalette
stellt einen Nokia neben einem i-phone hin und lässt ersteren als ferngesteuerte
Waffe benutzen. Gab es 2015 Nokia in Japan, denn das ist das Werkzeug von Fumio Onishi?
Ein handlungsunfähiger Dauermonolog kniet vor der Superlative der Effektivität, während das personifizierte Böse das
geltende Rechtssystem belächelt. Ein toter, halb vergessener Anarchist, damit meine ich Erich Mühsam, dient als Handlungsspielraum, die Unübersichtlichkeit der polizeilichen Entscheidungen platziert sich in tatortbereinigende Dienste, während die Ermittlungen erlahmen.
Die Gastronomie des Ostens der ehemals geteilten Stadt
fällt der Kommissarin als herkunftshomogen auf und nährt den Verdacht einer Übervorteilung mancher Geschäftstreibender. Ihre Gedanken in Worte erläutert vereinheitlichen ganze Völkergruppen und Herkunftsstaaten in eine „lingua franca“, die Arabisch heißt. Ein Laden mit großer Auswahl ohne Kunden, dessen Inhaber sich um Spezialbesorgungen nicht vorrätiger Lebensmittel kümmert, beschert seinem Betreiber keinen Gewinn; wovon lebt dieser Kleinunternehmer, der als Marokkaner die köstlichsten Sushis zubereitet?
Verschwörungstheorien erzeugen Verwirrung und Adrenalinschübe.
Dieser Roman ist zusätzlich geographisch deplatziert.
Die Straßen, die er nennt, auf denen eine Handlung sich ereignet, sind nicht in Berlin oder sie haben andere Namen nach der Wende.
Das Fragezeichen, inwiefern die nebenbei angeführten WhatsApp, Instagram, Facebook zum fiktiven Geldwäschemodell gehörten durch ihre textliche Hervorhebung, ist gigantisch.
Eine eigentümliche Suche nach Tätern mit und ohne Geographie,
der Fiktion gewidmet, mit Namensgleichheiten dem Zufall unterworfen wie der Name der Kommissarin des größtenteils verbal auftretenden beschäftigungslosen Ressorts Wirtschaftskriminalität erahnen lässt:
Annegret Bartsch; ein Doppel der Unverträglichkeit, doch es ist auch nur ein Name genau wie der Name der Hundehalterin, die als Zeugin im Tatort auftritt:
Gerti Maas; Politik oder Wochenmarkt oder Zufall.
Es ist traurig, wenn die Gewinne jemandem mit berechnendem Blick und einem überraschendem Schuss Aberglaube, der nicht zur Coolness passen will, zugeteilt werden, das ist in diesem Buch Fumio Onishi, der japanische Kontrahent der Berliner Polizei, die Beweise für die Wirtschaftskriminalität nicht aufspüren kann.
Die peripherisch erwähnten NSU-Morde beschäftigen die Polizei nur zeitweilig als möglicher Hintergrund der Mordserie in Ost-Berlin und haben demzufolge kaum Trageweite. Kyriaki Marati-Sparr Buecher-Logbuch
Tatorte
Berlin, Berlin/Marzahn, Berlin/Prenzlauer Berg, Berlin/Pankow, Düsseldorf,
Wiesbaden,
Frankfurt/Hessen,
Amsterdam,
Guernsey/Kanalinseln,
Ägypten,
Marokko,
Beirut/Libanon,
Kobe/Japan,
Osaka/Japan, Tokio/Japan, Kyoto/Japan,
Frankreich/Paris
Reiseführer
Marco Polo Berlin (aber bitte die Classic Ausgabe, ohne das Alphabet zu killen!)
MM (Michael Müller) Berlin
Wirtschaft
World Wide Web, siehe auch „Deep Web“, Netzwerke, Digitalisierung, Bekämpfung von Korruption, u.a. in der Gastronomie, Porsche, Mercedes, BMW, Hermés, Dior, Louis Vouitton, Asia Märkte, Sushi Bars
Reiseziele
Flughafen Schönefeld/Berlin
Schöneberg
Dessauer Tor
Erich Mühsam Straße Rostock
Gontscharowstr. Leipzig
Ehrenburgstr. Tristach/Österreich
Mickiewiczstraße/Chemnitz
Schweriner Allee/Oldenbourg im Holstein
Schweriner Allee/Ludwigslust
Merzstr. München
Merzstr. Amberg
Merzstr. Bad Tölz
Nierendorf/Grafschaft/Ahrweiler
Galerie Nierendorf/Berlin
Buchenallee
Hamburg
Bad Nenndorf
Gussek
Salzwedel
Grömitz
Bocholt
Feldberger Seenlandschaft
Literaturhinweis
Christoph Peters, Der Arm des Kraken, Luchterhand Verlag München 2015
Und redet nicht dauernd von meinen Krimis, ohne sie gelesen zu haben. Von wegen Klassik ohne Kriminalromane.
Abbreviate: KoK Who is the winner im Word Jungle???!!!
Das ist bodenlos ätzend!