Der Versucher | Julien Gracq

Das Wechselspiel des Suizids

Was geschieht, wenn Fremde eintreten, die Gruppendynamik, Emotionen und Strukturen nichtsdestoweniger Gewohnheiten aufmischen, bekommen Leser hautnah zu spüren.

 

Ferientraum Nordwestfrankreich

Das Paradies bestimmt das Meer und die Farben des Himmels.

 

Übersetzung

Literarisch anspruchsvoll mit intertextuellen Verweisen auf die französische und die deutsche Literatur ist dieser ein sehr internationaler Roman.

 

Julien Gracq

1910 als Louis Poirier geboren, Lehrer für Geographie, Kontakte mit dem Surrealismus, befreundet mit André Breton; seit 1940 in deutscher Kriegsgefangenschaft verfasst er Texte im Lager Elsterhorst unweit von Hoyerswerda; Preisträger des Prix Goncourt 1951 für seinen Roman „Das Ufer der Syrten“; den Preis hat er abgelehnt. Er starb 2007 in Saint-Florent-le Vieil, wo er zurückgezogen gelebt hat.

 

Traumreiseziel

Bretagne.

 

„Ist der Selbstmord eine Lösung?“

Diese Frage der surrealistischen Bewegung wird in den vorliegenden Roman integriert.

Den sehr reellen Traum des bretonischen Ferienorts stört empfindlich der nicht leise erfolgte Auftritt eines Mannes und einer Frau. Beide physisch schön, attraktiv für beide Geschlechter, geheimnisvoll provokant, spielen sie mit den bestehenden Beziehungen, Erwartungen, Vorlieben und Tendenzen und verwandeln die ruhige, schlaftrunkene Atmosphäre in ein intensives Kaleidoskop.

Unter den Personen im aristokratischen Strandhotel befindet sich ein Literaturwissenschaftler, der über Rimbaud schreibt, während er gleichzeitig über die anderen Gäste Tagebuch führt sich seiner Indiskretion nicht bewußt; bis die Neulinge kommen und Ordnungen wie Chaos in Wallung bringen. Sie sind mysteriös, während die anderen, die schon vor Ort sind, ihre Persönlichkeit preisgegeben haben im Tagebuch.

 

Wirtschaft

Tourismus.

 

Literaturhinweis

Julien Gracq, Der Versucher, Literaturverlag Droschl Graz 2014.

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