Fallensteller | Sasa Stanisic

Das Spiel mit der Wahrnehmung

Ist surreal wie das Gemälde, das gestohlen wird. Es sind nicht Goethe und Dürrenmatt die Verantwortlichen, sondern Sasa Stanisic.

 

Metamorphosen

im Spektrum des Skurrillen vollziehen sich auf dem Buchumschlag. Kontinuität findet im Inhalt statt.

 

Übersetzung

Theatralisch sind die Personen. Paradox sind die Inhalte. Die Sprache sucht ihresgleichen.

 

Sasa Stanisic

Der Autor lebt in Hamburg. Seine Sprache begegnet dem Humor auf seinem Weg in das Grenzen Überschreitende, das derart übertrieben ist, daß es glaubhaft sein kann.

Sein Herkunftsland ist Bosnien-Herzegowina.

 

Traumreiseziel

  • Stockholm,
  • Schweden,
  • Albanien,
  • Syrien,
  • Island,
  • Norwegen,
  • Finnland.

 

Mo klaut ein surrealistisches Gemälde einer syrischen Surrealistin und will es seinem Vater verkaufen, beziehungsweise egal wem.

Ending Sorrow

Der Erzähler begleitet seinen Freund zu einer Galerie in Stockholm. Während ihre Stimmung bereits im Vorspann paradoxe Wege beschreitet, bekommen sie eine geballte Ladung Trauer um im Krieg getötete Kinder neben dem ernüchternden Abschluss des Genusses einer syrischen Pizza. Sie erinnert den Menschenverstand, der aus dem Fenster zu springen droht, zärtlich umarmt. Es ist schwierig Eltern zu trösten, weil jeder anders trauert anders, die Frau mag mit Gemälden trauern, der Mann mit Geschichten. Und „der goldene Ball“ rollt weiter um zu trösten und zu erinnern. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus.

Das Epizentrum wird meine „Art of Crime“, der Trivialität nachgesagt wird.

Trauer malt trivial, so der Analyst. Trauer wiederholt sich. Im Großen und Ganzen bleibt sie ein Gefangener der Erinnerung.

 

Der erste Horizont meines Lebens

Die Entscheidung, einen Witz zu platzieren in diesem depressiven Horizont ist gleichzeitig die Frage nach Grenzwertigkeit zu stellen. Insbesondere  weil der Humor sich eine Szene der Entwendung des Gemäldes der Mutter ausdenkt. Zwei als Kinder bekleidete Raketen und der Dieb, der kein Kind  ist, Kinderkleidung angezogen hat. Die Groteske nimmt ihren Lauf, weil der Dieb fest entschlossen ist, dieses eine Bild zu stehlen und zu verkaufen und der Künstlerin das  Geld zu geben.

 

Entdeckung

Auch die Entdeckung, dass die Eltern aus den noch sehr lebendigen Kindern und dem Mitgefühl der Mitmenschen Kapital schlagen, erschüttert die Überzeugung des Mannes, dass das Bild die Galerie verlassen muss.

Die Straftat ist keine, es zählt der Diebstahl und die Gedanken, die ihn begleiten, wer der Käufer des Gemäldes sein wird. Egal wer, egal wo, Hauptsache Nordeuropa. Egal wie und ob die Künstlerin Geld bekommt, ist verdrängt.

 

Wirtschaft

Kunst. Galerie. Atelier.

 

Literaturhinweis

Sasa Stanisic, Mo klaut ein surrealistisches Gemälde einer syrischen Surrealistin und will es seinem Vater verkaufen, bzw. egal wem, in: Sasa Stanisic, Fallensteller, S. 63-87, btb Verlag München 2017.

 

Schreibe uns Deinen Beitrag!

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht oder weitergegeben. Du erhälst keine Werbung von uns! Bitte respektiere die Meinung und Sicht eines anderen. (Erforderliche Felder sind mit einem * markiert)