Georges Simenon schrieb seinen ersten Krimi „Maigret und Pietr der Lette“ auf seinem Fischkutter Ostrogoth. Mit diesem Boot fuhr er bis nach Lappland und verfasste Reiseberichte und Maigret-Romane.
Mehr als eine halbe Milliarde Gesamtauflage, über 300 Romane, mehr als 50 Verfilmungen, etwa 20 Pseudonyme und jene 10000 Frauen, mit denen er ein Verhältnis gehabt haben soll.
Seine Eskapaden waren Seiltänze zwischen Treue und Affären, unter anderem mit Josefine Baker. Mehr als dreissig Jahre lang wechselten nicht nur Frauen, sondern auch Orte die Rollen in seinem Leben.
Wie auf dem Gemälde „Wie? Bist du eifersüchtig?“ von Paul Gauguin (1892) wird der Blick des Betrachters auf persönliche Merkmale und Porträtelemente geleitet.
Seine zahlreichen Reisen führten ihn auch nach Tahiti.
Er begann eine Konditor- und eine Buchhändlerlehre, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen, weil sein Vater krank wurde. Nachdem er von der „Gazette de Liège“ als Lokalreporter eingestellt wurde, schrieb er seine ersten Erzählungen, arbeitete er in Paris als Privatsekretär eines Schriftstellers und eines Marquis.
An einem Vormittag im Sommer 1924 auf einer Café-Terrasse schrieb er den ersten einer Reihe von mehr als 180 Groschenromanen, „Le roman d´une dactylo“.
Die Schattenseiten in seiner Vita betrafen die Wahrnehmung der Qualität seiner Bücher und seine öffentlichen Auftritte in Zeiten des Nationalsozialismus.
Unterhaltungsliteratur trifft Belletristik in Simenons Werk, das beide Genres bedient.
Der Vorwurf der Kollaboration mit den Nationalsozialisten zwang den Autor, Frankreich zu verlassen, und über mehrere Stationen, sich in den Vereinigten Staaten niederzulassen.
Seine Wahlheimat wurde Carmel-by-the-Sea in Kalifornien.
Simenon hatte die ganze Welt kennengelernt, bevor er sich in der Schweiz niederließ. In den frühen siebziger Jahren verließ er seine Villa oberhalb des Genfersees, die nach eigenen Entwürfen gebaut worden und bereits das 30. Haus war, das der Schriftsteller bewohnt hatte.
Daraufhin bezog er ein altes rosa Häuschen in einem Neubauviertel von Lausanne.
Er entschloss sich, autobiographische Arbeiten zu diktieren statt Romane zu schreiben und verfasste die „Intimen Memoiren“.
Georges Simenon starb in Lausanne.