Aachener Hindernisse | Ingrid Davis

BUCHCOVER
Aachener Hindernisse Vor der Kulisse der Stadt Aachen und des internationalen Sportereignisses CHIO gerät die Privat-Ermittlerin Britta Sander zum achten Mal in eine gefährliche Situation. Mitten im Turnier wird es schwer, den Täter zu fassen. Das Gewimmel um Pferde, Pfleger, Reiterinnen, Sponsoren, Verdächtige, Motive und vor allem Hindernisse ist ein willkommenes Versteck für manchen Straftäter. Die Jagd nach Trophäe und Lösung beginnt gezielt. In Aachen und beim CHIO.

Die Infos zum Buch

Autorin: Ingrid Davis
Verlag: KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH
Übersetzung: ./.
Erschienen: 2023
Umfang: 360 Seiten
Preis: €15,00(de)
ISBN: 978-3-95441-645-5

ZIELGRUPPE

In dem Kriminalroman findet eine Einführung in das Leben während des CHIO-Turniers im Kontext eines fiktiven Falls bzw. fiktiver Fälle. Hautnah Wettbewerbe miterleben, dabei drängt die Zeit, denn nach dem weltberühmten „Abschied der Nationen“ am Sonntag werden sich die Verdächtigen in alle Winde zerstreuen. Polizei und Privat-Ermittlerin stehen hier nicht nur unter Zeitdruck, sondern auch vor allem unter Erfolgsdruck. Wie immer bei einer Ermittlung ist das Ziel die Aufklärung des Falls, nur dass hier die Dauer des CHIO die Ermittlungsschritte zwangsweise beschleunigen lässt, um die Flucht des Täters zu verhindern, der sich unter Publikum und Turnierteilnehmern in Sicherheit wähnt.

Der CHIO (Concours Hippique International Officiel) Aachen ist ein Pferdesport-Turnier, das seit 1924 in Aachen stattfindet. Der CHIO Aachen ist die einzige Veranstaltung ihrer Art in Deutschland, weil jedes Land nur einen CHIO austragen darf. Veranstalter ist der 1898 gegründete Aachen-Laurensberger Rennverein e.V. Austragungsort ist das Reitstadion im Sportpark Soers. Der CHIO Aachen besteht aus den Disziplinen Springreiten, Dressurreiten, Fahren und den 2007 erstmal ausgetragenen Disziplinen Vielseitigkeitsreiten und Voltigieren.

Kiki’s Rezension: Aachener Hindernisse

EINLEITUNG

Dressurstadion. Springstadion. Hauptstadion. Tribünen. Ladenstraßen. Wasserflächen. Hindernisse im und ums Wasser. Sicherheitsposten. Fernsehkamera. Stallungen. Ausgangsschranke. Pferdetransporter. Albert-Vahle-Halle. Tivoli. CHIO-Village. Mittendrin ein Toter. Aber der Tatort war ein anderer. Und die Tat ist inszeniert. Dann gibt es einen zweiten, sogar einen dritten Toten. Es herrschen Angst und Bange, denn die Fortsetzung der Spiele steht auf dem Spiel.

Fragezeichen begleiten die Ermittlungen, die die frisch umgezogene Kripo mit einem Team von Privatdetektiv:innen zusammenführt. Unter ihnen Britta Sander, die Tochter des ersten Opfers, Inkognito, um nicht erkannt zu werden. Ihre Tarnung darf nicht auffliegen, damit sie an den Ermittlungen teilnehmen darf. Bei jeder Gelegenheit. Und unweigerlich bei ihren liebsten Sportaktivitäten, das sind Verbrecher jagen, Reiten und ihren Männerfavoriten den Kopf verdrehen.

 

INHALTSANGABE
Aachener Hindernisse

Der Mord an Wolfram Sander, Investmentbanker, einflussreichem Sportpferdebesitzer und, wie der Zufall es so will, Vater der ermittelnden Hauptfigur Britta, geschah am Dienstag. Doch der Tote wird erst am Donnerstag auf der Geländestrecke der Vielseitigkeitsreiter gefunden. Seine Tochter Britta, die Privatdetektivin ist, ermittelt Undercover, um gemeinsam mit Kolleg:innen und der Aachener Kripo, bei der sie im Grunde genommen ein- und ausgeht, den Killer zu fassen.

Das Team aus Polizisten und externen Ermittlerinnen hat drei Tage Zeit, bis das Turnier zu Ende geht. Der alte Mann hatte viele Feinde, auch seine Kinder gehörten nicht zu seinen Freunden. Und er besaß viel Macht im Sportpferdegeschäft, obwohl er keine Ahnung von Pferden hatte.

Ein Countdown mit vielseitigen Hindernissen abseits der Strecken droht das empfindliche Publicity-Gleichgewicht des CHIO zu stören. Die Freigabe der Strecke für die Wettbewerbe ist nicht mehr gewährleistet und die wirtschaftlichen Einbüße wären erheblich.

 

 

INHALTSANALYSE & CHARAKTERISIERUNG

Das kontroverse Opfer

Ein geheimer Keller, der aus nationalsozialistischen Devotionalien besteht. Sein Besitzer ist das Feindbild schlechthin. Ein Rassist.

Ehrgeizig. Geldversessen. Egozentrisch. Ungehalten. Unwirsch. Unfreundlich. Arrogant. Schlecht gelaunt. Ruppig. Herrisch. Aggressiv. Brutal.

Brittas Vater hat sie wiederholt windelweich geprügelt, während ihre Mutter tatenlos zugesehen hat.

S.44

Nicht nur Britta, sondern auch ihre Geschwister sind über das Ableben des Vaters nicht traurig. Sie interessiert vor allem die Testamentseröffnung mit Ausnahme von Britta, die sogar den Pflichtteil ablehnen will.

 

Ohne Kenntnis über Pferde

Der Tote hatte von dem Recht, den Stallbereich zu betreten, das in Aachen nicht nur Reitern und Pflegerinnen vorbehalten ist, regen Gebrauch gemacht. Erfolgsorientiert, bestimmend und rechthaberisch wollte er bei den Pferden, die ihm gehörten, das letzte Wort haben, unabhängig davon, was die Reiterinnen empfahlen. Es kam deswegen zu Streitigkeiten.

 

Bei dem Veranstalter des CHIO

eckte er an, indem er die Sponsorentraditionen in Frage stellte. Er ging aus Prinzip Konflikten nicht aus dem Weg und war sehr schwer zufriedenzustellen. In allen Bereichen hatte er höchste Ansprüche. Choleriker. Jähzornig. Unbarmherzig. Wenn man ihm widersprach, weil er unrecht hatte, ist er erst richtig explodiert. Er hat die Leute aufs Übelste beschimpft, wenn er aufgebracht war. Immer hatte er etwas zu nörgeln, bei Handwerkern behielt er Rechnungsbeträge ein, obwohl alle Arbeiten korrekt ausgeführt waren. Besonders unfreundlich war er zu Handwerkern aus anderen Ländern.

Eiskalt. Herablassend. Verächtlich. Eifersüchtig. Neidisch. Er duldete keinen Widerspruch, besonders wenn dieser begründet war. Seinem Gegenüber ließ er spüren, wer die Macht hatte und instrumentalisierte Sprache, um andere Menschen zu verletzen.

 

Die Eintrittskarte

Wolfram Sander soll Pferde nicht nur als Geldanlage sondern auch als Eintrittskarte in bestimmte Gesellschaftskreise gesehen haben. Er war ein vollblütiger Angeber.

Fairness war für ihn ein Fremdwort. Sowie Sportideale. Er verkörperte eine unbeliebte Größe, die Gefühlen nicht nachweinte.

Hier geht es nicht um Geld und Medaillen, sondern vor allem um Gefühle.

 

Weitere angesprochene Themen

Erkennung nationalsozialistischen Gedankenguts

Umgang mit Stereotypen

Rechtsextreme Intellektuelle

Akzentuierung von Herkunft mittels des Sprachidioms

Sicherheitslücken bei der Polizei; Gefangenentransporte; Bewachungszuständigkeiten

Polizeihundestaffel ohne Leichenspürhund

Untersuchungshaft; Erkennungsdienst; Undercover ermitteln; Datenschutz

Für Polizeieinsatz fremdes Fahrzeug beanspruchen

Polizei auf Fahrrädern

Einstellungsverfahren Spezialeinsatzkommando

IT-Beratervertrag mit der ortsansässigen Polizei

Sicherheitsdienst Turniergelände; Patrouillenschema

Vorstrafenregister; Wiedereingliederung

Besichtigung des Fundorts bei laufenden Ermittlungen; Sperrung der Strecke

Verhöre im Freien

Rechtsbeistand bei Vernehmung

Deutscher Kunstmarkt; Handel mit Kunst und Antiquitäten; Künstlerateliers; Tuchwerk Soers

Individuelle Alarmanlagen für die Kunstwerke innerhalb eines Hauses

Pferdefans im Web und vor Ort

Ex-Teich; Gefahren beim Betreten

Unstimmigkeiten mit dem Pferd; wenn Pferde bocken

Pferdebesitzer treffen Stallbesitzer; Pferdebesitzer treffen Reiterinnen; Trainingspläne

Planung von Wettbewerben; Ausnahmetalente; verunglücktes Turnierpferd beruhigen

Stiftung von Preisgeldern; Sponsorenangebote

Gesprächsthemen bei Society-Events

Remailer-Service; Anonymisierung von Absendern

Spieler und Veranstalter von Pokerrunden; Spielkredite; Spielsucht; Verschuldung; Erpressung

 

 

 

Aachener Hindernisse
FAZIT

Die Situation ist wenige Stunden nach dem Auffinden des Toten noch sehr unübersichtlich. Die Polizei weiß noch sehr wenig über die genauen Umstände der Tat. Unterstützt von den Veranstaltern des Großereignisses CHIO Aachen haben sie ihr Können zu beweisen beim Überwinden von Hindernissen, vor dem Endziel, das ist die Aufklärung des Verbrechens an einem allseits unsympathischen Menschen.

Man weiß überhaupt nicht, wo man anfangen soll mit Suchen, so viele Feinde hatte der Alte.

S. 135

Bekannt für ihren Pferdeverstand und ihre Liebeseskapaden erreicht die Protagonistin das Ziel trotz vielseitiger Hindernisse und vor allem trotz ihrer Abneigung gegenüber dem Opfer. Die faire Lösung des Falls bleibt ihre Priorität. Dabei kommt die „kontaktlose“, teils rasante, Sightseeing-Tour durch das CHIO-Gelände für Leser:innen nicht zu kurz.

Als ich an der Skulptur der tanzenden Pferde schlitternd auf die Hugo-Cadenbach-Allee einbog, brüllte ich so laut ich konnte: „AUFHALTEN! Lassen Sie den nicht durch!“

S.218

„Aachener Hindernisse“ ist der Kriminalroman der Hindernisse: auf dem Parcours, bei der Polizeiarbeit und letztendlich auf dem Fluchtweg eines Täters.

Ort der Handlung: Aachen, Nordrhein-Westfalen

ALRV/CHIO-Gelände

Der Aachen-Laurensberger Rennverein, Veranstalter des CHIO, stellt den Ermittlern einen großen Besprechungsraum zur Verfügung.

CHIO-Geländestrecke Vielseitigkeit

Fundort des Toten. Auch Tatort? Wird der Wettbewerb deswegen abgesagt werden müssen?

CHIO-Gelände/Champions´ Circle

Nicht nur beim Stehempfang, sondern auch auf dem gesamten VIP-Bereich spitzt das Ermittlerteam die Ohren.

Das Haus des Toten

Tatort. Großes altes Haus ohne Keller. Auf dem Grundstück steht ein Zwinger mit zwei Schäferhunden. Der Keller ist, wo man ihn nicht vermutet. Mit Devotionalien aus der dunkelsten Zeit Deutschlands.

Schreibe uns Deinen Beitrag!

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht oder weitergegeben. Du erhälst keine Werbung von uns! Bitte respektiere die Meinung und Sicht eines anderen. (Erforderliche Felder sind mit einem * markiert)