Angst im Dunkeln | Toni Castell

BUCHCOVER
Angst im Dunkeln

Angst im Dunkeln Der Spiegelslustturm. Auf den Lahnbergen. Bei Marburg. Schauplatz. Ausflugsziel. Tatort in dem Kriminalroman „Angst im Dunkeln“.

Der Spiegelslustturm oder auch Kaiser-Wilhelm-Turm genannt ist ein Aussichtsturm, der 1887-1890 gebaut wurde. Er ist 36m hoch. Der Panoramablick über die Stadt ist einen Besuch wert. Zu erreichen mit dem Kfz oder zu Fuß über mehrere historische Aufstiege. Die Ursprünge des Turms gehen zurück auf das frühe 19. Jahrhundert, als Marburg ein Zentrum der Romantik war. Der Student Werner Friedrich Julius Stephan von Spiegel zum Desenberg übernahm von seinem Vorgänger die Pflege des Ausflugsortes, der eine besonders schöne Aussicht über die Stadt bot. Er ließ ihn mit einigen Ausbauten versehen. Als Spiegel Marburg verließ, übernahm das Grundstück die Stadt. Seit den 1860er Jahren existiert eine Gaststätte. Seit 2005 werden der Turm und das dazugehörige Turmcafé von einem gemeinnützigen Verein betrieben. 

Die Infos zum Buch

Autorin: Toni Castell
Verlag: KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH
Übersetzung: ./.
Erschienen: Mai 2025
Umfang: 400 Seiten
Preis: €15,00 (de)
ISBN: 978-3-95441-724-7

ZIELGRUPPE

Krimi aus Marburg mit Abstechern zu den umliegenden Städten und Orten. Mit viel Lokalkolorit. Unheimliche Elemente bereichern den Plot. Ein Gespür für Spannung als Überraschungsmoment zeichnet das Buch aus. Die Hauptfigur, Bloggerin mit Herz und Verstand, ist Sympathieträgerin und Antiheldin zugleich. Sie hat nach einem Unfall Schmerzen, ist pleite, sie will ins Leben zurück, doch ihre Genesung macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem sticht sie in Wespennester und macht sich oft unbeliebt.

Kiki’s Rezension: Angst im Dunkeln

EINLEITUNG

Mehr als elftausend Frauen, Männer und Kinder gelten derzeit in Deutschland als vermisst. Mehr als 2/3 aller Vermissten sind männlich. Innerhalb der ersten Woche kehren viele der Vermissten wieder nach Hause oder die Vermisstenfälle klären sich anderweitig.

Und die Dunkelziffer?

Toni Castell thematisiert in ihrem Kriminalroman „Angst im Dunkeln“ Vermisstenfälle inspiriert von einer wahren Geschichte.

 

 

INHALTSANGABE
Angst im Dunkeln

Während die Marburger Studentenwelt Kopf steht, weil Erstsemester in der Stadt Orientierung suchen und ihre Feierlaune keine Grenzen kennt, verschwinden junge Männer im Alter von 19 bis 20 Jahren. Wurden sie entführt? Der Entführer nimmt die Kommentarfunktion von Annas Blog in Anspruch, er gefällt sich, indem er Selbstdarstellung betreibt. Anna Vaupel, passionierte Handballerin und ebenso leidenschaftliche Bloggerin, sitzt nach einem Unfall auf dem Rollstuhl und bangt darum, jemals wieder auf gesunden Beinen laufen zu können. Ihr Ex-Freund Paul hilft ihr dabei sich zu regenerieren, pflegt sie, macht mit ihr ihre Übungen, doch die Zeit wird Anna zu lang, sie langweilt sich, ist gereizt, ein Nervenbündel.

 

Der True-Crime-Blog

Plötzlich erscheinen auf ihrem True-Crime-Blog Kommentare, die sich auf Vermisstenfälle beziehen und das gibt Anna zu denken. Sie nutzt ihre Kontakte zur Polizei und landet unversehens mitten in einen aktuellen Fall. Anna ist bei den Ermittlungsbehörden bekannt wie ein bunter Hund und hat unter ihnen nicht nur Freunde; sie sehen in ihr einen Störfaktor und eine Behinderung der Ermittlungen. Ihr Blog wird unter Beobachtung gestellt und sie gehört mir nichts dir nichts zum Ermittlungsteam.

Währenddessen tauchen die vermissten jungen Männer wieder auf, bis auf einen. Ausnahmslos alle können sich an nichts erinnern, sind verwirrt und orientierungslos, also keine brauchbaren Zeugen, die zum Entführer führen könnten. Wurden sie vielleicht sediert und mit welcher Substanz?

Dann eines Tages verschwindet Annas Freund Paul spurlos und der Fall wird sehr persönlich.

 

 

INHALTSANALYSE & CHARAKTERISIERUNG

Ein Blick in die Gedankenwelt des Täters, den die Autorin uns erhaschen lässt, ist auf ein traumatisches Erlebnis aus der Kindheit zurückzuführen, so die Vermutung. Eine jahrelange Misshandlung, der der Täter als Kind hilflos ausgeliefert war, verwandelt ihn in späteren Jahren in eine Zeitbombe.

 

Recherche ohne Grenzen

Die gelangweilte aber auch betrübte, weil bewegungslose Anna, die sich partout nicht mehr schonen will, nachdem sie den gesamten Sommer im Krankenhaus und dann in Reha gewesen war, wird dem Täter auf die Schliche kommen, der mit ihr öffentlich kommunizieren will. Anna, die vor kaum etwas zurückschreckt, verliert innerhalb kürzester Zeit ihre Mobilität, ihre Motivation und ihren besten Freund, der so fürsorglich mit ihr umgegangen ist, weil der Täter es auf ihn und indirekt vor allem auf sie abgesehen hat. Anna, die keine Sensationen wollte, wird von einem Täter anvisiert, der das Bedürfnis hat, sich mitzuteilen, Verständnis für seine Taten zu erwecken, einem empathischen Zuhörer sein Leid anvertrauen.

 

Das Profiling-Talent

macht sie zur Jägerin und gleichzeitig zur Gejagten. Und sie will die alten Zeiten vergessen, als sie bissige Beiträge über so mancher polizeilicher Ermittlungstaktik geschrieben hat. Die halbe Marburger Polizei kann sie nicht leiden und die andere Hälfte spricht nicht mehr freiwillig mit ihr. Schlechte Karten für einen Neuanfang.

Nebenbei flirtet die rothaarige Heldin mit gutaussehenden Männern und bedauert manchmal, dass sie lieber Männer bevorzugen. Ihre Neugier befriedigt sie mit lustlosem Klicken durch die Social-Media-Kanäle, bis sie den Aufruf nach einem Vermissten liest und deswegen, wie auch schon früher, neue Recherchen beginnt, denn Recherchen liegen ihr im Blut. Annas Traum, Kriminalistik zu studieren, wird wahr und die Idylle beruflich und privat ergänzt das Traumbild.

 

 

Angst im Dunkeln
FAZIT

Die unermüdliche Suche nach Hinweisen, die im Dunkeln liegen und zu Vermissten führen, verwandelt die Hauptfigur Anna Vaupel in eine waschechte Ermittlerin in einem Betäubungsmitteldelikt, die sogar die Polizei mit ihrer Hartnäckigkeit, Hingabe und ihrem Spürsinn imponiert und es sogar schafft, einem Serientäter die Stirn zu bieten.

Eine starke Frau findet ihre Bestimmung auf Umwegen in Marburg, und macht virtuelle Abstecher nach Gelsenkirchen, Fulda, Gera, Kassel, Gießen, Bochum und viele anderen Orte.

Ort der Handlung: Marburg und Umgebung, Hessen

Ortenbergsteg, Bahnhof Marburg

Ein junger Mann, unbekleidet, redet wirr, ohne Erinnerung, ist einer der vielen Vermissten, die wieder auftauchen.

„Das Loft“, Marburg-Stadt

Ehemaliger Industriestandort und Universitätslager dient es Anna und Paul als Wohnung.

Lahnberge, Marburg

Unweit des Spiegelslustturms, der auf dem Buchcover abgebildet ist, tauchen vermisste Männer wieder auf, die sich an nichts erinnern können.

Asservatenkammer, Polizeidirektion Marburg

Paul, Annas Ex und bester Freund, schenkt ihr einen Laptop, der in der Justizauktion versteigert werden sollte.

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