Auf Sendung | Beate Baum
Kosename Kicki
„Auf Sendung“ ist die Vorgeschichte der Kriminalromanreihe um Kirsten Bertram, aus acht Büchern; dies ist der Kriminalroman, der
in Erfurt spielt, bevor die Wege des Trios Kirsten, Dale und Andy sie nach Dresden führen.
Erfurt
Wie ein EKG formiert sich die Skyline Erfurts aus der zeitgeschichtlichen Perspektive in einer Epoche mit viel Wandelpotential mitten in einer
mittelalterlichen Kulisse, die neben Plattenbauten bestand.
Übersetzung
Es ist die Nachwendestimmung, die in diesem Kriminalroman beschrieben wird und es ist der Auftakt einer Zusammenarbeit und einer Dreiecksbeziehung, die Gefühle aufzuarbeiten hab. Spannend ist das Nachwort der Autorin, weil wenige von sich und ihrem Beginn erzählen.
Beate Baum
Am 19. Oktober 1963 in Dortmund geboren ist Beate Baum Journalistin und Schriftstellerin. Sie wurde bekannt durch ihre Dresden-Krimis
um die Journalistin Kirsten Bertram. Sie studierte an der „Ruhr-Universität Bochum“ Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft,
Neugermanistik und Politologie. Während des Studiums jobbte sie um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Nach dem Studium im Jahr 1991 entdeckte sie bei einem Praktikum den deutschen Osten mit Erfurt und den Tageszeitungsjournalismus für sich. Fortan arbeitete sie für diverse Zeitungen und Magazine in Nordrhein-Westfalen und Thüringen.
1997
lebte sie für einige Zeit im nordenglischen Liverpool, wo ihr späterer Mann als Postdoktorand an einem wissenschaftlichen Institut
tätig war. Dort verfasste sie die ersten grossen Reisereportagen über Großbritannien. 1998 zogen beide nach Dresden und Baum etablierte sich
als freie Reise- und Kulturjournalistin sowie Krimiautorin. Neben den Kirsten Bertram Krimis hat Beate Baum Musikerromane, Sherlock-Holmes-
Krimis, Reiseführer, Übersetzungen und Kurzgeschichten.
Bevor Beate Baum ihr Volontariat in Suhl begann,
schrieb sie ihren ersten Kriminalroman „Auf Sendung“ (1991) um die Erfurter Anfänge des Trios Kirsten Bertram, Andreas Rönn und Dale Ingram, das in Erfurt begann Verbrechen aufzuklären, um in Dresden seine Arbeit fortzusetzen. Kirsten ist Lokaljournalistin, Andreas ist ihr Kollege und Dale ist Privatdetektiv. Nach 22 Jahren hat die Autorin das Manuskript überarbeitet und veröffentlicht. Wie sie selber sagt, es ist alles Fiktion, aber Erfurt ist nicht fiktiv und ihre Erfahrungen in der Stadt auch nicht.
Die Bücher der Reihe sind
1. Auf Sendung 2. Dresdner Silberlinge (oder „Tod in Silicon Saxony“) 3. Dresdner Geschäfte 4. Mörderische Hitze
5. Häuserkampf 6. Ruchlos 7. Weltverloren 8. Dresden rechtsaußen.
Die Kirsten Bertram Kriminalromane sind heute antiquarisch erhältlich oder als e-Book (Gmeiner Verlag).
Quellen
Wikipedia/Beate Baum
Beate Baum, Auf Sendung, Sutton Verlag.
Tatort und Reiseziel
Unzählige Strecken werden im Buch gefahren, meistens sind sie in Erfurt.
Erfurt an der Gera:
Juri-Gagarin-Ring
Wilhelm-Pieck-Straße, heute Stauffenbergallee
Steinplatz
Rieth
Krämerbrücke
Severikirche
Allerheiligenstraße/Altstadt
Anger
Pergamentergasse
Schobersmühlenweg
Fischmarkt zwischen Domplatz und Anger
Trenton, New Jersey, USA.
Info 1:
Erfurt: Das Rathaus steht am Fischmarkt.
Info 2:
Trenton: Trenton hat im Kriminalroman eine deutsche Schule.
1991
Die Zeitungen und Fernsehsender aus dem Westen haben sich schon eingerichtet, aber noch ist alles improvisiert und die Medienlandschaft im Fluss.
Kirsten Bertram ergreift ihre Chance und nimmt eine Stelle beim neu entstandenen »Tageskurier« an, auch wenn sie erst einmal nur als illegale
Untermieterin im Studentenwohnheim unterkommt. Aber die Arbeit ist aufregend und meist ist sie ohnehin bei ihrem neuen Freund,
dem Privatdetektiv Dale Ingram. Kirstens Kollege Andreas Rönn recherchiert seit Wochen das Verschwinden von jungen Frauen, die an einer ziemlich freizügigen Sendung des Kölner Privatsenders PLT teilgenommen haben. Junge Frauen verschwinden spurlos, nachdem sie an der Schönheitskönigin-Show des Kölner Privatsenders PLT teilgenommen haben. Endlich hat er eine heiße Spur und will den Verantwortlichen stellen –
doch als er im Erfurter PLT-Studio eintrifft,
ist sein Gesprächspartner tot und Andreas steht als Hauptverdächtiger da. Das Mordopfer war der verantwortliche Leiter für die Shows. Natürlich will Kirsten ihm helfen, aber dazu braucht sie Dale. Sie übernimmt die undankbare Rolle des Kindermädchens, sie macht sich Sorgen um ihren Ex-Freund und begleitet ihn sogar zur Polizei, wo er Anzeige erstattet. Und alles wäre viel einfacher, wenn sie nicht gerade wegen Dale mit Andreas Schluss gemacht hätte.
Es ist 1991, kurz nach der Wende, als die Geschichte beginnt.
Das Ermittlertrio ist noch kein Trio in diesem Buch, die Suche nach dem Täter schweißt sie zusammen, in dem sie ihnen ihre persönlichen Differenzen
klar macht und ab 2001 gehen sie in Dresden auf Mörderjagd. Privat himmelt Andreas Kirsten immer noch an und hofft, dass sie zusammenkommen. Beruflich untersucht Andreas den Fall, privat bemüht er sich gegen seinen anbannenden Alkoholismus und das Beziehungsende zu seiner großen Liebe Kirsten zu verkraften. Es ist kompliziert mit den Ermittlungen, die seine Recherchen stoppen und es ist kompliziert mit Dale, der Kirstens Gunst geniesst.
Und es ist kompliziert mit Kirsten, die an Andreas hängt und damit den heiratswilligen Dale verunsichert. Kirsten, Andreas und Dale suchen anfangs nach einer nicht verrechneten Zusatzveranstaltung, weil sie
Buchführungsbetrug
vermuten.
Die Unterhaltungen unterliegen einem berichtenden energischen Ton.
Das macht es schwierig Gefühle zu positionieren und die Buchcharaktere einzuschätzen. Die Spannung verleihen die Orte. Intensiver wird es, wenn die Buchfiguren durch die Strassen gehen, durch Orte fahren, sie mit persönlichen Details verbinden, Emotionen Teil des Plots werden, wie z.B. im Örtchen
Egstedt,
in dem das Mordopfer mit seiner Familie gelebt hat.
In der Mitte einer Atmosphäre der Erwartung nach einem Aufbruch tauchen Hinweise auf Missbrauch der Ersten in der Show und Anstiftung zur Prostitution sowie auch überproportional gepflegte Beziehungen der PLT zur lokalen Presse (u.a. in Weimar, Gotha, Erfurt und Umgebung).
Es läuft vieles neben der Polizei her, Wissen bzw. Hinweise über Abläufe und Personen wird nicht sofort an die Polizei weitergetragen, sondern an
Journalisten und Privatdetektive. Vielleicht liegt es am Misstrauen, dass die Rolle der Polizei sekundär ist.
Die Trennung von Kirsten und Andreas ist erst einen Monat alt und Kirsten fühlt sich zu ihm hingezogen wie eine Schwester, Freundin, Mutter aber auch
Geliebte. Sie will ihm nicht die Freundschaft kündigen, scheut sich aber vor den Stunden, die sie mit ihm alleine verbringt; er ist irgendwie noch in
sie verknallt und Zärtlichkeit zwischen ihnen kann nicht gelöscht werden. Wenig Essen, viel Alkohol, leben aus den Koffern, eine scheinbare Übergangslösung, 10 Stockwerke, wohnen als wäre es ein billiges Hotelzimmer, wie in in einem
„Geisterhaus“ (zit.: Beate Baum, Auf Sendung, Sutton, S. 81).
Es ist letztendlich ein Provisorium nach dem Umzug von Westen nach Osten.
Andreas und Kerstin geraten in Lebensgefahr, als sie von Angehörigen der rechtsextremen Szene attackiert werden.
Klischees sind im Text, die Aussehen über eine Person bestimmen und Übertreibung nah der Realität bestehen lassen:
„Figuren und Geschichte sind frei erfunden. Inspiriert vom damaligen Aufenthalt der Autorin in Erfurt, dennoch: Fiktion.“(zit.: Beate Baum, Auf Sendung, Sutton, S. 234)
Hinweis auf Wirtschaft in der Zeit vor dem EU-Beitritt des vereinten Deutschland
Tourismus
Literaturhinweis
Beate Baum, Auf Sendung, Ein Erfurt-Krimi, Sutton Verlag, ISBN: 978-3-95400-222-1, Erfurt 2013.
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