Beck | Mord im Zimmer 302

KOMMISSAR BECK 

 

MORD IM ZIMMER 302

 

Nach den Kriminalromanen von Maj Sjöwall und Per Wahlöö. Das Autorenpaar waren Marxisten, laut Wikipedia Eintrag zur Zeit der Sichtung. Das ist eine 10teilige Buchserie, die 1965-1975 über Kommissar Beck und sein Team der Stockholmer Kriminalpolizei erschienen ist. Es spielen Peter Haber als Martin Beck. Mikael Persbrandt als Gunvald Larsson. Rebecka Hemse als Inger Beck. Peter Hüttner als Gerichtsmediziner Oljelund. Ingvar Hindwall als Valdemar, Becks Nachbar. Erstausstrahlung Schweden war am 1.01.2015. Erstausstrahlung in Deutschland war am 4.10.2015. Es ist eine deutsch-schwedische Koproduktion. Regie Mårten Klingberg.
Die Filme erschienen ursprünglich als Video oder für das Kino. Jahre später wurden sie im Fernsehen gezeigt.

 

Zimmer 302

nennt den Tatort. Das Opfer ist eine junge Frau, die in einem Hotelzimmer erdrosselt aufgefunden wird. Die Untersuchung ergibt, dass sie Geschlechtsverkehr vor ihrem Tod gehabt hat. Man mutmaßt, dass ihr Partner der Täter war. Die Polizisten befragen die Rezeption, um die Identität der Toten festzustellen. Das Opfer und ihre Begleitung haben ein Zimmer für ein paar Stunden gebucht. Kommissar Beck und sein Team besuchen die Eltern des Mädchens und ihren Ex-Freund. Er trauert der Trennung von seiner Freundin nach. Seine Reaktion auf die Nachricht von ihrem Tod ist heftig. Auch auf die Begleiter des Opfers wird die Polizei aufmerksam. Zwei junge Männer, die nicht zugeben wollen, wer ihre Freundin ist. Sie machen sich damit verdächtig. Ihre respektlosen Äußerungen sind unsympathisch. Sie schüren Vorurteile in sexuellen Beziehungen.

 

Ist der Täter ein Familienmitglied?


Der Fall wird kompliziert durch den Versuch des Vaters, mit Hilfe eines Anwalts seinen Sohn aus der Untersuchungshaft zu befreien. Obwohl er unter Mordverdacht steht. Die Ermittlungen ergeben, dass der junge Mann nicht der leibliche Sohn ist. Die Familienkonstellation leibliche Mutter, leiblicher Sohn, Ehemann und Stiefvater kommt zu Tage. Sie lenkt vom eigentlichen Geschehen ab. Während der Konfrontation auf der Polizeistation und im Elternhaus greift der ehemalige Freund der Toten die jungen Männer an. Die Gewalt hat er nicht unter Kontrolle. Er rechtfertigt sein abweichendes Verhalten. Ist er der Mörder? Die Idee zur Auflösung des Falles entsteht bei einer Befragung. Das Schema des Täterprofils passt nicht in die üblichen Erwartungen ähnlicher Inhalte aus Serien und Büchern.

Die Empathielosigkeit des Täters während des Geständnisses verwandelt den Augenblick in einen Eiszapfen, der nicht schmilzt.

Es ist gleichzeitig das Selbstbewusstsein, das vom Täter ausgeht, ihm kann nichts passieren. Denn keiner kommt auf die Idee, ihn zu verdächtigen. Das Überraschungselement ist der Clou dieses Films. Letztendlich sind es der Zufall und die Akribie der Ermittlung, die den Mörder dingfest machen kann.
Es ist ein nüchterner Blick auf eine Tat ohne sichtbares Motiv und einen (einmaligen…) Triebtäter, der hinter Klischees verborgen bleibt.
Der Kriminalfilm besticht durch seine Nüchternheit und Unaufgeregtheit auch in kritischen Situationen. Zivil kooperiert mit Uniform in diesem winterlichen Streifen in einem Stockholm ohne Winterschlaf.

Der Film wirkt vom ersten Moment an durch die Nutzung von Verspiegelungen.

Jedes Detail motiviert weiter zu sehen. Es sind gleichzeitig wiederkehrende Motive, die Lust auf mehr machen. Durch Kontinuität und gleichzeitig Erneuerung. Die Gerichtsmedizin besucht nicht den Tatort, sondern untersucht in den eigenen Räumen und im Labor. Hier gibt es Parallelen mit Deutschland, wo Ärztinnen der Gerichtsmedizin nur in Ausnahmefällen zum Tatort gerufen werden. Unbedingt sehen.

Trainiert das Sehen in Perspektiven wie bei einem Insekt.

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