Die letzte Vortragsreise von Thomas Mann

Sommer 1954. Thomas Mann unternimmt zusammen mit seiner Frau Katia einer seiner letzten Vortragsreisen. Er wird in Düsseldorf aus dem Felix Krull lesen, der sich zu einem Bestseller entwickelt hat. Aus dem Exil zurück bereist er das Nachkriegsdeutschland und spricht privat und öffentlich über die Verantwortung des Künstlers. Im Hotel begegnet ihm eine seiner früheren großen Lieben, Klaus Heuser, aus dem Jahr 1927 in neuer Begleitung aus Java, wo dieser Mann Jahre seines Lebens verbrachte und die Einheimischen schätzen gelernt hatte.

 

Auf der Basis realer Ereignisse und bisher unveröffentlichter Dokumente,

Notizen, Tagebücher und Schriften, Fotos, Briefen und Urkunden bekommt eine deutsche Stadt prominenten Besuch, der seinem Aufenthalt in Deutschland liebevoll kritisch beäugte.

Die 50er Jahre in Deutschland erwachen in diesem Roman über Liebe und Ruhm, Verantwortung und Literatur, Heimat und Fremde.

 

Thomas Mann

wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters zog mit seiner Mutter nach München. Anschließend reiste mit seinem älteren Bruder Heinrich nach Italien (1895-1897). Seine Eindrücke aus dieser Zeit und den unternommenen Umzügen und Reisen finden sich in dem mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Roman „Buddenbrooks“ wieder sowie auch in „Doktor Faustus“.

Die Bücher, Erzählungen und Aufsätze von Thomas Mann sind laut eigener Aussage unverkennbar geprägt von deutscher Tradition, trotz ihrer literarischen Wandlungen ins Unkenntliche. Das sind unter anderem nicht nur die bereits genannten sondern auch

Königliche Hoheit

Der Zauberberg

Joseph und seine Brüder

Lotte in Weimar

Der Erwählte

Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Mario und der Zauberer

In letzterer Erzählung spricht Thomas Mann die politisch moralische Anspielung nirgends in Worten, so Julius Babs, und dem kann ich nur zustimmen.

Dabei blickt dem Leser stets die Auseinandersetzung des Schriftstellers mit den Jahren im Exil (ab 1933 Emigration über Holland, Belgien und Frankreich in die Schweiz, ab 1939 in die USA) und den Jahren der Rückkehr nach Europa (nach dem Krieg verschiedene Reisen nach Deutschland, ab 1952 Wohnsitz in Kilchberg/Zürich) entgegen.

Am 20. Mai 1955 waren Thomas und Katia Mann bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Lübeck anwesend.

Thomas Mann verstarb am 12. August 1955 in Kilchberg bei Zürich.