Die Insel der Smartphone-Waisen | Salah Naoura

BUCHCOVER
Die Insel der Smartphone-Waisen

Eine fröhliche Runde unterwegs in einem Motorboot. In der Ferne eine Insel. Ein Haus auf dem Hügel, ein Steg, Boote. Die Ruhe vor dem Sturm? Sonnenuntergang, als die Lichter gleichzeitig zwischen Hell und Dunkel changieren, intensiver werden, allmählich verschwinden. Ein Hubschrauber kreist über die Insel, die einen verlassenen Eindruck macht. Rettung aus der Luft? Auf dem Boot befinden sich Kinder, ein Erwachsener, der das Boot fährt und eine Katze. Und wo bleiben die Schwimmwesten? Ach ja, die Katze im Boot kann schwimmen!

Die Infos zum Buch

Altersempfehlung: 8+

Autor: Salah Naoura
Verlag: Carlsen Verlag GmbH 
Übersetzung: ./.
Erschienen: 2024
Umfang: 224 Seiten
Preis: €13,00 (de)
ISBN: 978-3-551-55777-3

ZIELGRUPPE

Das zweite Buch mit den Smartphone-Waisen. Kinder ab 8 Jahren lesen diesen Urlaubskrimi zum Beispiel während der Schulferien, am Wochenende, unterwegs, an der Ostsee, wo die Geschichte sich abspielt, oder ganz entspannt daheim. Der Balanceakt zwischen witzigen Szenen und ernsten Untertönen (Diebstahl, Entführung, Korruption, Spielschulden, Immobilienbetrug) macht das Lesen einerseits angenehm, andererseits spannend. Ein Vergnügen, das Urlaub verspricht. Auch ohne zu verreisen. Und natürlich auch wegen der Katzen, die zwischen den Buchseiten mal Detektivin mal Kaufmann spielen.

Kiki’s Rezension: Die Insel der Smartphone-Waisen

EINLEITUNG

Der Urlaub am Meer ist für die Kinder dieser Geschichte ein Sprung ins kalte Wasser. Erstens verreisen sie zum allerersten Mal. Zweitens scheint mit dem Urlaubsort irgendetwas nicht zu stimmen. Rätsel und Gefahr umgeben sie, seitdem sie ihren Fuß in den Ort setzen. Nichts ist so, wie es zu sein scheint. Ein Fall für Spürnasen, menschlicher und tierischer Natur.

 

 

INHALTSANGABE
Die Insel der Smartphone-Waisen

Vom Stadtschloss an die Ostsee

Berlin. Die Smartphone-Waisen sind Waisenkinder, die entweder ihre Mütter, ihre Väter oder sogar beide Eltern durch einen tödlichen Unfall mit einem Smartphone verloren haben. Das sind Tara, Artschie, Kalli, Leo, Bodhi und Bhavani. Sie wohnen zusammen mit ein paar Erwachsenen in einem Schloss mitten in der Großstadt. Als Taras Karten die Reise der Gruppe und ihre Entführung voraussagen, wird Zeit zum Koffer packen. Die Freude ist groß, denn sie sind noch nie zusammen verreist. Dabei sind auch die Leiterin des Waisenheims Marla und die Bengalkatze Madame, die die Sprache anderer Tiere und viele Menschensprachen versteht.

Das Urlaubsziel ist die einzige italienische Stadt in Deutschland, der Badeort Costello an der Ostsee (fiktiv).

Die Spielkarten, die nicht fehlen dürfen, nicht vergessen.

 

Ankunft in Costello

Als die Reisegruppe in Costello ankommt, erlebt sie eine Überraschung nach der anderen. Viele Häuser sind unbewohnt, bis auf einen einzigen Bewohner gibt es nur Touristen, das einzige intakte Gebäude im Ort, das ist das Luxushotel, ist ausgebucht, während ihr Hotel baufällig ist. Die Kinder entdecken, dass alles im Ort Kulissen sind. Dahinter steckt eine Filmkulissenbauerin, die in illegalen Immobiliengeschäften ihr Geld macht.

Schiefe Fensterläden, die Farbe blättert von den Wänden ab, bei einem der Fenster fehlt sogar die Scheibe, die Klinke bricht beim bloßen Anfassen ab, der Empfangsraum riecht muffig, der Teppich ist abgewetzt, die Betten sind kaputt, es gibt kein Personal, Mängel ohne Punkt und Komma.

Der Aufenthalt in Costello wird für die Smartphone-Waisen zur Geduldsprobe. Als sie in einer Schutzgelderpressung und in einem millionenschweren Betrugsfall verwickelt werden, legen sie sich mit Schurken an, denen der ganze Ort gehört und die Insel vor der Küste dazu.

Es wird Zeit für die vegane Wunderwaffe pomodore3000 und einen geheimen Ausflug in die Einsatzzentrale der vier Fieslinge: der Insel vor der Küste.

 

INHALTSANALYSE & CHARAKTERISIERUNG

Koffer packen

Streit beim Kofferpacken, weil die Kinder einpacken, was ihnen gefällt und nicht, was man für eine Woche am Meer normalerweise so braucht. Waffen im Koffer sind für Artschie das A und O und er muss sie doch zurücklassen, denn Marla hat das letzte Wort. Feenglitzerstaub ist für Tara Balsam für die Seele. Sie kann auch die anderen Kinder davon überzeugen. Nur Katze Madame bleibt unbeeindruckt und will lieber ihr Lieblingskatzenfutter im Gepäck wissen. Es wird schon vor der Abreise aufregend, bis ein Kompromiss geschlossen werden kann.

 

Der imaginäre Gesprächspartner

Mitten im Text wird ein Dialog mit der Leserin oder dem Leser gestartet. Zwiegespräch mit dem Buch fordert das Denken heraus und motiviert zum Weiterlesen. Der imaginäre Gesprächspartner, der auch eine imaginäre Gesprächspartnerin sein kann, taucht mittendrin auf, spricht die kindlichen Leserinnen und Leser direkt an, stellt Fragen, macht sie auf Informationen in der Geschichte aufmerksam. Er oder sie animieren zum Mitdenken. Operation ohne aber in diesem Fall auch mal mit Smartphone.

 

Aberglaube

Taras Karten ersetzen oft die Realität. Fast alle Waisenkinder glauben an ihre Trefferquote. Zufall hat es schwer bei den Smartphone-Waisen und Gefahr soll mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen wie den Voraussagen aus Taras Karten abgewendet werden. In der Geschichte irren sich die Karten nie, sagt Tara, und der Zufall hat das Nachsehen.

 

 

Die Insel der Smartphone-Waisen
FAZIT

Gefahren im Verzug und das gleichzeitige durch den Kakao Ziehen von Agentenstorys (James Bond) schmücken das Lesen der Geschichte.

Die Fantasie erfindet hier Geheimverstecke, sprachbegabte Katzen und Parade-Bösewichte, Lottozahlen nach Geheimrezept, einen Ort ohne Klingel und Namensschilder, pleitegegangene Spielcasinos, Ehrengäste auf Knopfdruck und noch eine ganze Menge mehr witzige Einfälle und viele schönen Details, die hier nicht verraten werden.

Ort der Handlung: Ferienort irgendwo an der Ostsee, Deutschland

Zoo

Taras Mutter, die Tierpflegerin ist, will ein Selfie mit einem Tiger machen. Tara trifft dort später Katzendame Madame.

Waisenhaus im Schloss, Berlin

Stadtschloss für Smartphone-Waisenkinder, das seit kurzem auch Katzendame Madame bewohnen darf.

Costello (fiktiv), Ostsee

Beschaulicher Ort voller Touristen und böser Überraschungen.

Caprese (fiktiv), Insel vor der Küste Costellos (fiktiv), Ostsee

Einsatzzentrale der Bösewichte und Ausflugsziel der Smartphone-Waisen.

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