Sennewölfe | Jörg Czyborra

BUCHCOVER Sennewölfe Lipperland-Krimi. Sennewölfe bezieht sich auf den Inhalt des Kriminalromans, in dem es um eine in Lipperland aktive rechtsextreme Gruppe geht, die den Namen Sennewölfe trägt. Der Tatort befindet sich in der Nähe des Truppenübungsplatzes Senne. Einzelne Wölfe sind gefährlich, in Rudeln sind sie lebensgefährlich. Ihre Stärke ist die Gruppe. Aber hier geht es nur am Rande um die vierbeinigen Wölfe. Die paramilitärische Gruppe Sennewölfe, die lokal auftritt, hat das Ziel in einem Überraschungsmoment die Macht zu übernehmen, wenn der Gegner, der Feind, der Staat, durch die scheinbare Mehrheit des angriffslustigen, bewaffneten Menschenrudels überrumpelt wird. Wie Wölfe in der Natur. Der Augenblick des Wahrnehmens, des Wartens, des Lauerns vor dem Angriff wird auf dem Buchumschlag sichtbar.
Die Infos zum Buch
Autor: | Jörg Czyborra |
Verlag: | KBV Verlags-und Mediengesellschaft mbH |
Übersetzung: | ./. |
Erschienen: | November 2024 |
Umfang: | 250 Seiten |
Preis: | €14,00 (de) |
ISBN: | 978-3-95441-699-8 |
ZIELGRUPPE
Der Kriminalroman um die Sennewölfe beim Truppenübungsplatz Senne thematisiert die Reichsbürgerszene in Ostwestfalen-Lippe. Viele sollen nicht in Gruppen organisiert sein, andere gehören Gruppen an, und sie lehnen die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ab, manche Gruppen sind inzwischen verboten. Die Reichsbürger:innen sind in Deutschland kein Einzelphänomen, daher von Interesse, unabhängig von ihrer Geographie.
Kiki’s Rezension: Sennewölfe
EINLEITUNG
Naturbeobachtung auf ausgewiesenen Wegen, Installation von Kameras in der Nähe von Truppenübungsplätzen, um Tiere zu beobachten, geheime Treffen bewaffneter Gruppen im Wald, die auf unerwünschte Beobachter:innen nicht gut zu sprechen sind oder Radfahren ohne Rücksicht auf Tiere und Vegetation machen aus dem Wald einen Treffpunkt, ein Streitobjekt, einen Tatort oder, wie es sich hier herausstellen wird, einen Fundort.
INHALTSANGABE
Sennewölfe
Der Hilferuf mitten in der Nacht schickt Christian Kupery, auch bekannt aus den Krimis Ochsentour und Sennefeuer, in die Aussichtsplattform bei Augustdorf. Christians Freund, alias der Trapper, ein Naturbeobachter, versteckt sich vor der Polizei, die ihn, meint er, für einen Mörder hält. Der Mann hat in der Nähe des Truppenübungsplatzes Senne einen Verletzten gefunden und die 110 angerufen. Erste Hilfe leistete er nicht, weil er nicht weiß, was zu tun ist. Später bekommt er Besuch von der Kripo, die ihm Fragen stellt, als wäre er nicht bloß ein Zeuge, sondern der Hauptverdächtige. Inzwischen geht es um ein Tötungsdelikt, weil der Verletzte auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben ist.
Unter Verdacht
Der Trapper verschweigt der Polizei, dass er vor ein paar Tagen einen Streit mit dem Toten gehabt hat, weil dieser mit seinem Fahrrad nicht die ausgewiesenen Wege im Wald benutzt hat. Und er verkriecht sich in den Wald, als er einen Streifenwagen auf seinen Hof fahren sieht, denn er ist aufgeregt, in Panik. Christian Kupery verspricht, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um seinem Freund zu helfen. Aus dem Presseportal der Polizei Lippe erfährt er, dass eine Mordkommission eingerichtet worden ist und Beobachtungen an jede Polizeidienststelle oder die Polizei Bielefeld gemeldet werden könnten. Den Kontakt, der ihn mit Informationen versorgen kann, hat er in einem altmodischen Notizbuch gespeichert. Sein Freund steckt tatsächlich in Schwierigkeiten und braucht jede Hilfe, die er kriegen kann.
Der anonyme Feind
Es gibt eine Person, die den Trapper belasten will, ihn bei der Polizei anonym anschwärzt, ihn verfolgt. Als Kuperys Kontakt, ein Hauptkommissar der Kriminalpolizei Bielefeld trotz freundlicher Begrüßung, mauert, weil Auskünfte zu erteilen gegen die Vorschriften ist, muss der Buchhändler doch seine Nase tiefer in die Angelegenheit stecken, die ihn nichts angeht, wie er es immer tut, und der Polizei seine Hilfe anbieten. In der Hoffnung, dass sein Freund, der Trapper, sich nicht aus dem Staub macht, denn das würde verdächtig aussehen, will Kupery zwischen Polizei und dem Zeugen vermitteln. Unabhängig davon handelt er im Auftrag der Mutter des Toten, die ihn gebeten hat, privat Erkundigungen einzuziehen. Tatkräftige Unterstützung bekommt Christian Kupery von des Trappers neuer Bekanntschaft, der Soldatin und Panzerfahrerin Sofie, die Jagd auf die Gruppe Sennewölfe macht, bei denen auch ein paar von ihren Kameraden bei der Bundeswehr dabei sein sollen.
Die Wölfe auf zwei Beinen, auf die Sofie in der Geschichte Jagd macht, bereiten sich hier auf den Tag vor, an dem ihre Reichsfantasien endlich das ganze Land zu alter Größe erwachen lassen sollen. Sie trainieren hart, üben sich an Waffen und dulden keine Schwachen in ihren Reihen.
Quelle: KBV Verlag über „Sennewölfe“
Sofie und Kupery machen sich zusammen auf, ein Geheimnis zu lüften, das eine Zwangsumsiedlung in einem Dorf in den späten 30ern Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit einem Notizheft in alter Schrift vor dem Krieg verbindet.
INHALTSANALYSE & CHARAKTERISIERUNG
Buchhändler, Hobby-Detektiv, Vertrauensperson
Alles hat mit der Ochsentour begonnen, die der Ermittler in dem Roman schon mehrfach laufen musste. Selbstständig geht Christian Kupery den Dingen auf den Grund und gerät oft in aussichtslose Situationen. Sogar auf dem literarischen Wanderweg in der Region ist er vor Bösewichten nicht sicher. Bekannt wie ein bunter Hund nutzt er seine Kontakte, um seine Spürnase zu schärfen. Spuren lesen ist seine Spezialität, dabei dreht er jeden Stein um. Der Polizei unter die Arme zu greifen zeichnet ihn aus. Dabei glaubt er nie an Zufälle.
Unterwegs in der Senne
Der Buchhändler, dem viele in der Gegend vertrauen, ist zum dritten Mal Detektiv auf Wegen, die ihn in die Senne führen. Den Truppenübungsplatz stets zum Greifen nah. Hartnäckig sucht er nach Hinweisen, die seinen Freund entlasten können, denn über eins ist er sich sicher. Der Trapper kann keiner Fliege zuleide tun, er stellt sich aber manchmal selber im Weg, wenn er seine Selbstsicherheit verliert, dabei untertaucht und sich automatisch verdächtig macht. Eines Seelsorgers gleich, der das Gespür für die Sorgen der unterschiedlichsten Menschen hat, kommt Kupery unerschrocken seinem Freund zur Hilfe und dem Täter auf die Schliche. Dank seiner unermüdlichen Recherche und der Hilfe seiner Kontakte, die gern Teil seines Teams werden und sogar unerlaubterweise für Militärfahrzeuge errichtete Brücken überqueren, auf der Suche nach Informationen.
Sennewölfe
FAZIT
Bei der Ausübung seines quasi Nebenberufs Detektiv hat Christian Kupery eine hohe Trefferquote. Effektiv, effektiver, am effektivsten. Welche Steigerung hat der Ermittler aus Leidenschaft noch im Peto? Der Erfinder der Gruppe „Sennewölfe“, der im stillen, ohne aufzufallen, eine Neuordnung der Gesellschaft befürwortet wie auch sonstigen zwielichtigen Geschäften nachgeht, geht Kupery ins Netz. Und ein sehr wichtiges Indiz, das Fahrrad des Toten, das spurlos verschwunden ist, taucht wieder auf. Sogar das, was er gesehen, gehört, gerochen oder angefasst hat, aber sich daran nicht erinnern kann, fällt ihm wieder ein. Bingo!
Deduktion auf der ganzen Linie zwischen Kaffee, Büchern, Fachsimpeln und eine großzügige Portion schwarzer Humor endet mit einem nochmaligen Ermittlungserfolg. Auch wenn die Hauptfigur dieses Kriminalromans abgelenkt von seinen Ermittlungsgängen manchmal seine Aushilfstätigkeit in der Buchhandlung samt Botengänge vergisst.
Der Kriminalroman um die Sennewölfe beim Truppenübungsplatz Senne bleibt auch Monate nach seinem Erscheinen aktuell. Er wirft mit den Mitteln der Fiktion einen Blick hinter die Kulissen von lokal aktiven Gruppen, die verfassungsfeindlich und homophob sind und ihr Unwesen treiben, in der Annahme, dass GPS sie schwer orten kann.
Orte der Handlung: Augustdorf, Oerlinghausen, Teutoburger Wald, Ostwestfalen-Lippe, Nordrhein-Westfalen
Kaserne Augustdorf, Panzerbataillon
Der Trapper befestigt seine Wildkameras vor dem eingezäunten Gelände und hofft einen Blick auf den Wolf zu erhaschen, der sich in der Gegend aufhält. Oder ist es ein ganzes Rudel?
In der Nähe des Truppenübungsplatzes Senne
Findet der Trapper einen Verletzten und ruft die 110. Weil ihm das Erste-Hilfe-Knowhow fehlt, wartet er auf die Hilfe und gerät später unter Verdacht.
Von Oerlinghausen nach Augustdorf
Christian Kupery fährt mit seinem Bulli und Navigationsgerät durch das Lippersche Land, um seinen Freund zu treffen, der in Not geraten ist.
Bauwagen im Hof des Trappers
Christian Kupery setzt seinen Freund dort ab, wo einmal ein altes Bauernhaus gestanden hat, das abgebrannt ist, darüber mehr im Kriminalroman Sennefeuer.